(2013-03-23) Maskat (Muscat)

Okay, diesmal also der Oman. Hab mich relativ kurzfristig auf Empfehlung einer Freundin für den Oman entschieden ohne mich vorher großartig über das Land und die Gegend informiert zu haben.

Für mich ist der Oman wirklich erstmal das Land neben dem Jemen gewesen. Vom Jemen hat man schon mal sehr interessante Bilder gesehen, aber leider auch sehr viele gefährliche Dinge gehört. Bei meinen Überlegungen zum Oman hat sich dann aber schnell herausgestellt das keine Nachrichten eben auch sehr positive Nachrichten seien können, nämlich das es komplett friedlich und zivil im Oman zugeht, also die wirklich beste Wahl wenn man die Arabische Halbinsel und die Große Arabische Wüste kennen lernen möchte.

Regionalbahn ab 17:18 Uhr nach Köln und von dort ab 18:19 Uhr weiter nach Frankfurt. Hat unglaublicher Weise perfekt geklappt. Selbst das einchecken auf dem “Zwischendeck” zwischen Bahnhof und Flughafen hat perfekt funktioniert. D.h. kurze Wege und ohne großes Gepäck zum Gate. Fast zwei Stunden Wartezeit bis zum Check-In. Gemütlich Kasastan vs. Deutschland 0:3 geschaut und dann zu Gate. Auf dem Weg 20:45 wurde dann schon die Maschine aufgerufen und an der Sicherheitskontrolle ein Riesenschlange. 20min vor Abflug war ich dann aber durch die Sicherheitskontrolle und saß in der komplett ausgebuchten Maschine nach Muskat.

Ankunft in Muskat um 8:00 Uhr Ortszeit und dann warten bis man seine VISA anfragen und bezahlen durfte. Der Zeitunterschied zum Deutschland beträgt 3 Std. Der Flug hat knapp 6 Std. gedauert. Anschließend Transfer zum Hotel und einchecken. Gegen 10:30 Uhr dann erstmal den fehlenden Schlaf nachholen. Das Hotel Al Naseem gehört wohl eher zur Budget Klasse, war aber sauber und nett, und liegt wirklich zentral zum Souq, zum Hafen oder zur Altstadt.

Um 16:00 Uhr haben wir uns dann zur ersten kleinen Tour getroffen. Getroffen haben wir uns in der Nähe vom Hotel im Museum für Osmanische Geschichte. Rundgang durch das Museum Bait al Baranda. Anschließend sind wir durch den Souq (Markt) geschlendert und zum Abschluss in einem wunderschönen Restaurant an der Promenade zum Abend Dinner gewesen. Im Souq hab ich anschließend auf den letzten Drücker die ersten Messi Trikots für York gekauft. Stück 2,5 RIAL, also gut 5 Euro, und das mit Trikothose.

Maskat oder Muskat hat man schon mal gehört, wobei der Name der Stadt wohl nichts mit der Muskatnuss zu tun hat. Maskat ist die Hauptstadt und das Finanzzentrum des Oman. Was sofort auffällt ist, dass die Stadt sehr sehr sauber ist und eigentlich sogar angenehm entspannt. Das hätte ich jetzt nicht so gedacht. Polizei hab ich in der ganzen Zeit im Oman so gut wie gar nicht gesehen, geschweige denn das ich mich überwacht gefühlt hätte. Außerdem habe ich diverse Frauen ohne Verschleierung gesehen. Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern ist es im Oman Frauen erlaubt selber mit dem Auto zu fahren. Allgemein waren die Omanis sowohl westlich als auch arabisch gekleidet, alles sehr entspannt und normal. Überwachung und Zensur muss es aber wohl trotzdem im größeren Umfang geben, zumal Internetdienste wir Skype oder Facebook geblockt werden. Merken tut man als normaler Tourist davon nicht viel, und die Omanis mit denen wir gesprochen haben, haben immer gesagt das es Ihnen deutlich besser geht als vor z.B. 10 Jahren.

Aufgrund des Öl’s gab es in den letzten Jahren einen enormen Wirtschaftswachstum was zu Folge hatte das viele Gastarbeiter im Oman arbeiten. Die Gastarbeiter, sehr viele Nepalesen, Inder und Pakistanis, sind in Camps außerhalb der Städte untergebracht. Man kann gegen Abend die Busse sehen die die Gastarbeiter zurück in Ihre Camps bringen. Etwas seltsam wird einem da schon, zumal wir auch an diesen Camps vorbeigefahren sind. Ich hab gesehen wie die Busse Morgens die Arbeiter in die Stadt gebracht haben und ich habe gesehen wann die Busse wieder zurückgefahren sind. Schön war das nicht, aber das waren ca. 10 Std. also eher normale Arbeitszeiten als Sklavenzeiten. Auch die Camps sahen anders aus als die die in Berichten zu Katar 2022 gezeigt worden sind. Wobei ich aber auch nicht ausschließen würde das es auch andere Camps gibt (aber wir haben schon mehr als ein Camp gesehen).

Faktisch ist der Oman eine Diktatur, aber das wäre zu kurz gedacht. Die Entscheidung liegt letztendlich beim Sultan, aber der Sultan kippt selten Entscheidungen die von einem Parlament beschlossen worden sind. Allerdings hat er wohl auch schon mal sein komplettes Parlament entlassen weil sie ein Gesetzt beschlossen haben das dem Großteil der Bevölkerung schaden würde. Fakt ist das Sultan Qabus ein extrem hohes Ansehen in der Bevölkerung hat.

Wenn man sich die Landkarte mal genauer anschaut wird man feststellen das es mehrere Regionen, ja Enklaven, gibt die eigentlich mitten im nirgendwo liegen, umschlossen sind von anderen Hoheitsgebieten, aber trotzdem zum Oman gehören. Das hat wohl was mit alten Stämmen und Stammesgebieten zu tun. Na ja, jedenfalls sind wohl auch Volksbefragungen durchgeführt worden, und die Bevölkerung von einigen dieser Regionen hat zum Ausdruck gebracht das sie sich eher einem anderen Sultanat verbunden fühlt als dem Sultanat Oman. Der Sultan hat zugestimmt und diese Regionen an ein anderes Sultanat abgegeben. Wie gesagt es geht da auch um geopolitisch wichtige Regionen (Straße von Hormus) und um Öl. Das macht sicher auch nicht jeder. Na ja, das sind jedenfalls die Geschichten die man von den Leuten hört.

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Stay: 05-23/25 Al Naseem Hotel, Muscat

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