(2011-12-07) Granada – Kathedrale, Alhambra, Albayzin
Früh aufstehen, kaum Schlaf, aber die Zugfahrt hat gut geklappt.
Schöne Stadt. Als erstes bin ich quasi über die Kathedrale von Granada gestolpert. Außergewöhnlicher Baustil, nett. Die Altstadt drumherum ist hübsch, eng und unübersichtlich. Ich hab aber nicht wirklich etwas gefunden was man unbedingt sehen muss, halt außer der Kathedrale. Der Eintritt in die Kathedrale kostet übrigens 3,50€
Also auf zur Alhambra. Wenn man mal richtig als Tourist verarscht werden möchte, dann ist die Alhambra “The Place to be”. Man folgt den Schildern und kommt durch das “Granatapfel Tor” in den wunderschönen “Alhambra Wald”. Anschließend vorbei am “Wandbrunnen Karl V” durch das “Tor der Gerechtigkeit” in die “Alhambra”. Die oder das “Alhambra” ist nicht wie ich zu Beginn meiner Reise angenommen hatte ein einzelnes Gebäude, nein, sie ist eine Festungssiedlung die im Laufe der Zeit erweitert und verändert wurde. Wenn man durch das “Tor der Gerechtigkeit” in die “Alhambra” kommt ist man erstmal ziemlich orientierungslos. Jede Menge Menschen die garantiert anders in die “Alhambra” gekommen sind. Alle möglichen unterschiedlichen Gebäude in unterschiedlichen Baustilen.
Na ja, umschauen und versuchen die Orientierung zu gewinnen. Es gibt Menschenschlangen, also gucken wofür die anstehen. OK – “Alcazaba”. Kleine Schlange, ich stell mich an und will eine Karte kaufen. Sie versteht mich nicht – kein Englisch. Irgendwie “Tickets im Ticketshop”, wo denn der Ticketshop wäre? Antwort, “Keine Ahnung, am Eingang fragen”. Ok, ich sehe nette Damen in grünen Mänteln mit einem “I” Aufdruck. Ok, ich frag die erste Dame – Kein Englisch. Irgendwie gebrochen, ich solle bis ans Ende der Straße gehen, da wäre der Ticketshop. Wie gesagt, ich stehe quasi direkt vor der “Alhambra”. Ich mach mich auf den Weg. Kein Ticketshop. Wütend gehe ich wieder zurück und frage die zweite “I” Lady. Die kann Englisch und erklärt mir mir den Weg etwas anders und ich mach mich erneut auf den Weg und zwar raus aus der “Alhambra” zurück in den Wald. Nach 15 min Fußweg frage ich mich ernsthaft ob das “I” für Information oder für Idiot steht. Weitere 10 min später, die “Alhambra” ist nur noch zu erahnen, sehe ich ganz am Ende der Straße so etwas wie einen Busparkplatz, und tatsächlich, hier ist der Ticketshop. Der Busparkplatz/Ticketshop liegt ca. 3 km außerhalb der Kerngebäude am Ende der Gartenanlage, und Nein, es gibt auf dem gesamten Weg durch den Park keinerlei Hinweisschilder wo man Tickets kaufen kann bzw. wo der Eingang ist. Einen anderen oder kürzen Weg gibt es ebenfalls nicht. Also anstellen und Ticket kaufen. Das Ticket hat 13,00€ gekostet. Ich krieg das Ticket und da steht 14:30 Uhr drauf. Aktuell ist es 11:45 Uhr. OK, ich will durch den Haupteingang mit meinem Ticket in den Park um im Park die Zeit zu verbringen. Alle anderen kommen rein, ich muss draußen bleiben. Eintritt erst ab 14:30 Uhr. Schöne Scheiße, darf ich erstmal ca. 2 1/2 Std. totschlagen, aber wo … So schön ist der Parkplatz nun wirklich nicht.
Um 14:30 komme ich dann endlich mit einer ganzen Horde von Besuchern in den Bereich der “Nasriden Paläste”. Dies ist die eigentliche Attraktion der “Alhambra”. Drei maurische Paläste mit dem Löwenbrunnen als Hauptattraktion. Wirklich toll, ich habe solche maurischen Paläste noch nie gesehen. Sehr lohnenswert. Leider wird man quasi von den Menschenmassen durch die einzelnen Räume getrieben. Ich stelle mir das Ganze bei 40°C und 200000 Besuchern im Hochsommer vor, schrecklich. Als letztes kommt man in die Halle mit dem Löwenbrunnen. Wie gesagt, die Hauptattraktion. Was ist das? Kein Brunnen, Baustelle. Der ganze Bereich wird saniert. Wer glaubt das man irgendwo darauf hingewiesen wird, hat sich mächtig geirrt, Nada.
Nachdem man zu Ausgang getrieben wurde, kommt man zu den “Gärten”, “Generalife”, “Palast Karl V.” und anschließend in die Festung “Alcazaba”. Von dort hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und die Berge der Sierra Nevada.
Nachdem ich schlussendlich doch noch alles gesehen habe und auch noch gut in der Zeit gelegen habe, bin ich auch noch durch das “Albayzin” bis zum Aussichtspunkt “San Nicolas” gelaufen. Von dort hat man wirklich einen grandiosen Blick auf die Stadt und die “Alhambra” mit der “Sierra Nevada” im Hintergrund. tolle Bilder mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Als ich wieder am Bahnhof war und noch einen Kaffee trinken wollte, habe ich mein Notgeld gesucht und nichts gefunden. Geklaut wird man mir die 50€ wohl kaum haben, eher glaube ich das mir das Geld beim kramen in der Tasche einfach raus gefallen sein dürfte. Hoffentlich hat es jemand gefunden der es wenigsten gebrauchen kann. Jedenfalls konnte ich die 1,30€ für den Kaffee nicht bezahlen. Der Wirt meine kein Problem, hat mein ganzes Kleingeld genommen 0,83€ und es war OK. Wir war es schrecklich peinlich. War ja wirklich keine Absicht. Die Fahrt zurück verlief zum Glück auch ohne Probleme. Ohne Geld und ohne Papiere/Kreditkarte, die lagen im Hostel, hätte das ganz schön stressig werden können. Jedenfalls bin ich müde und ziemlich kaputt um 00:40 ins Bett gefallen.