(2006) Daniel Kehlmann – Die Vermessung der Welt
Die Vermessung der Welt lässt sich am ehesten als Doppelbiographie mit Romancharakter beschreiben. Kehlmann literarisiert die Lebensläufe von Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß, verwertet Tagebuchnotizen, Reiseberichte und Memoiren zu zwei sich kreuzenden Lebenswegen mit persönlichem Charakter. Jeweils abwechselnd erzählen Humboldt und Gauß von ihrer Kindheit, ihren Träumen und Sehnsüchten, erklären ihre naturwissenschaftlich-mathematischen Visionen und verdeutlichen, wie wenig beide für das alltägliche Leben gemacht sind. Gauß ist menschenverachtend, lebt ganz in den Dünkel seines mathematischen Genies eingehüllt und scheut auch nicht davor zurück, den vermeintlich minderbemittelten Sohn in die Verbannung zu schicken. Eugen aber ist keineswegs dumm, nur will er die Welt nicht berechnenRead More →