(2004-11-10) Angkor – Ta Prohm/Pre Rup/East Mebon/Bayon
Als erstes mußte ich mal feststellen, das ich ganz ordentlich verpennt hatte. Ich bin erst gegen 8:20 aufgewacht (zu meiner Entschuldigung – also nach deutscher Zeit 2:20 – mitten in der Nacht), obwohl ich mit Thol um 8:00 verabredet war. Also schnell waschen, anziehen, entschuldigen und frühstücken. Thol hat aber auch nicht geklopft oder angerufen, nein er hat schön höflich gewartet.
Ich hatte eigentlich gedacht, das Angkor Wat ein allein stehender Tempel sein der mitten im dichten Urwald stehen würde, umringt von tausenden von Bäumen, vergessen von der Welt, wiederentdeckt von einem Franzosen (Henri Mouhot), das man den Tempel nur per Jeep oder Hubschrauber erreichen könnte und man sich den Weg per Machete frei schlagen müsste. Weit gefehlt. Schon beim Anflug auf Siem Reap wurde mir klar, das Angkor Wat eigentlich ziemlich dich an Siem Reap liegt (ca. 6 – 7 km) und das die vielen Bäume zwar Dschungel genannt werden dürfen, für mich aber eher ein Art “Park” sind.
Angkor bedeutet “groß”, und das ist es auch. Angkor bezeichnet die komplette Anlage mit seinen ca. 100 Tempeln, wobei Tempel nicht gleich ein riesiges Gebäude bedeuten muss. Angkor Wat ist nur ein Gebäude in Angkor, hat aber mindestens 5 Tempel (jeder Turm ist ein Tempel). Der Rest der Tempel liegt eigentlich in unmittelbarer Nähe von Angkor. Also nichts mit Jeep und Machete.
Die zweite Überraschung folgt dann, wenn man sich Angkor nähert. Von wegen “Secret Myth”. Das Angkor eine Touristenattraktion ist, hab ich mir ja denken können, das da auch “Fußkranke Rentner” rumlaufen, hatte ich auch schon befürchtet, als ich mir die Hotelbauten und die Nähe zu Siem Reap bewußt gemacht hatte, aber das Angkor eine gut gepflegte Parkanlage mit ca. 300 Bediensten ist, das es dort Restaurants gibt, das es zu den Haupttempel ordentliche asphaltierte Straßen (das ist in Kambodscha alles andere als üblich) und einen Rundweg gibt, das hat mich dann schon ziemlich überrascht.
Um in den Park zu kommen, braucht man erstmal eine Eintrittskarte. Ein 3-Tage Ticket kostet US$ 40. Außerdem braucht man auch ein Passbild. Hat man keins, wird eins gemacht, und das für umsonst !!
Thol hat mir erst mal einige kleinere Tempel gezeigt. Beeindruckend. Jeder König (?) hat seine eigenen Tempel gebaut, zusätzlich noch Tempel für Lehrer, Eltern, etc. Daher auch die hohe Anzahl an Tempel. Am Ende haben wir uns dann Angkor Thom/Bayon angeguckt. Angkor Thom bedeutet soviel wie “große Stadt”. Das Zentrum bildet “Bayon”. Von der “Stadt sieht mal nur noch einige öffentliche Anlagen und die Mauern des Königs Palasts. Häuser oder Hütten der “großen Stadt” sind allerdings nicht zu sehen. Gebäude aus Stein werden nur für Götter gebaut und die Holzhäuser oder Hütten sind schon längst verrottet.
Reihenfolger der “Tempel” wie ich sie besucht habe (Die Nummern stimmen zur Karte aus dem Lonely Planet, die Zahlen dahinter sind eine subjektive Bewertung):
38 – Prasat Kravan (4+)
35 – Banteay Kdei (3+)
Ta Prohm (Dschungel Tempel) (2)
34 – Pre Rup (2-)
33 – East Mebon (2)
18 – Victory Gate (4)
—-Break—-
22 – South Gate (3+)
The Bayon (2+)
16 – Terrace of Elephants (3-)
Terrace of Leper King (3)
15 – Phimeanakas (3)
The Baphuan (3)
Danach konnte ich erstmal keine Tempel mehr sehen. Thol kannte scheinbar jeden Stein. Es gibt zum Beispiel eine Halle der Echos. Wenn man in ihr steht und spricht, merkt man gar nichts. Geht man aber an die linke oder die rechte Wand und klopft mit der flachen Hand auf die Brust, hört man ganz deutlich ein Echo.
Abends hab ich nochmals die örtliche Kneipenszene inspiziert. Die Kneipen, wie das “Buddha Lounge”, sind schon sehr auf den Geschmack der Touristen angepasst. Das lokale Bier “Angkor Bier” schmeckt allerdings ziemlich scheußlich, man sollte vielleicht dann doch besser auf Cola oder auf Import Bier umschwenken. Um 0:45 hab ich noch mal richtig Hunger bekommen (ist ja auch in Deutschland erst 16:45) und mir eine Pizza (!) bestellt – Ouadro Formaggio. Was hab ich bekommen – eine echte Quadro Formaggio mit echtem Gorgonzola. Jedenfalls hat es so geschmeckt. Eine echte Überraschung, den Käse ist in Kambodscha eigentlich recht unbekannt.
Stay (10-11) Neak Pean Hotel, 053 Sivatha Road, Siem Reap