(2016-02-18) Havanna – Artimisa

Die Strecke ist mit 60km angegeben. Am Ende sind es 67km obwohl ich schon im Westen von Havanna gestartet bin und ohne einen Meter falsch gefahren zu sein. Scheinbar sind die Kilometerangaben nicht wirklich genau zu nehmen, und scheinbar gehen die immer von Ortsausgang bis Ortseingang aus (sollte sich später bestätigen). Aus Havanna raus einfach der Ave. 31 folgen und dann auf die Schnellstraße/Autobahn Richtung Pinar del Rio. Toll ist das man wirklich als vollwertiger Verkehrsteilnehmer angesehen wird. Spätestens wenn man von Polizei und Militär über holt wird, weiß man das man hier fahren darf ja sogar soll, weil es keine andere Straße gibt. Die Strecke geht immer gerade aus durch eine reizvolle leicht hügelige Landschaft. Bei Kilometer 50 kommt dann die Abzweigung nach Artimisa.

DSC_1318 DSC_1326

An der Abfahrt nach Artimisa gibt es einen Getränkestand. Also Halt und einen Kaffee ohne Zucker geordert. “Ohne Zucker? – Ja, ohne Zucker – Wirklich ohne Zucker? – Ja, ohne Zucker”. Irgendwie schein es unüblich einen Kaffee ungesüßt zu trinken. Der Kaffee schmeckte dann auch ganz OK, aber irgendwie ist schon an dem Kaffeepulver irgendwas mit süßem Geschmack dran, ähnlich wie bei türkischem Mokka. Jedenfalls den Kaffee bezahlt und genüsslich geschlürft, da bietet mir die Bedienung noch kleine Bananen an. Gerne – die schmecken natürlich wieder tausend Mal besser als die deutschen Bananen. Ich sag ihr das die Bananen gut schmecken, Sie geht hinter das Haus und bringt mit einen kleinen Beutel mit Bananen. Irgendwie macht Sie mir verständlich das Sie sowieso zu viele hätte und diese ansonsten verfaulen würden. Gerne nehme ich die Bananen an. Mach mal sind es diese kleinen Gesten und Geschichten die einem Länder sympathisch machen.

DSC_1327 DSC_1328

Artemisa – Jau und wie komme ich jetzt an ein Zimmer für die Nacht … Ab auf den Marktplatz und Jugendliche gefragt. Einer konnte Englisch und meinte ich solle folgen … Also los. Der erste Laden sah ganz OK aus aber leider gab es kein freies Zimmer. Der zweite direkt gegenüber war nicht als B&B zu erkennen, aber es gabt scheinbar nichts anderes. Der Chef musste erstmal gerufen werden. Jorge kam per Moped und das Zimmer mit Frühstück ging klar. Die Zimmer haben eher den Charm eines Stundenhotels allerdings waren keine Ladys in der Nähe. Na ja, wenn man keine Wahl hat … Das unglaubliche an dem Zimmer war die Dusche. Das blaue an der Wand ist übrigens der Hauptschalter … in der Dusche, mit offenen Anschlusskabel (Ok, der hatte schon Keramikschalthebel 😉 ). Der rote Duschkopf ist ein Durchlauferhitzer mit Duschkopf – unglaublich. Also vor dem Duschen erstmal den Schalter umlegen, Wasser erhitzt sich, ab unter die Dusche, Wasser natürlich zu heiß, heißes Wasser verbraucht, ab jetzt gibts nur noch normales kaltes Wasser. Macht also überhaupt keinen Sinn und ist lebensgefährlich.

DSC_1330

Und damit sind wir dann beim nächsten Punkt angekommen. Artimisa ist eine Provinzhauptstadt, aber Touristen fahren hier nur durch. Hier gibt es auch nichts zu sehen. Das Dorf ist ein Kaff. Leider bedeutet das auch das ich meine Pläne komplett ändern muss. Wenn es hier schon schwierig ist was zu finden, dürfte es unmöglich sein auf der Strecke nach Cienfuegos was zu kriegen. Das sind 313 km und ich müsste mindestens zweimal übernachten. Von Trinidad über Santa Clara nach Varadero sieht es dann noch schlechter aus. Einmal 152km und dann 182km durch die Berge. Merde.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *