(2021-11-28-02) Malecon
Die nächsten Tage ging es dann immer mal wieder los auf Entdeckungstour …
Natürlich mit gemischten Gefühlen. Es gibt genügend Stories von Reisenden die in der Dominikanischen Republik beklaut worden sind, auch gibt es auf der Seite des Auswärtigen Amts eine entsprechende Warnung. Durch Covid hätte sich die Situation verschlimmert.
Ehrlich, man sollte die Warnungen ernst nehmen, aber ich hab mich in der ganzen Zeit nie wirklich unsicher gefühlt, und ich bin sehr sehr viel durch die Stadt gelaufen, nicht nur durch Touristengebiete. Überrascht hat mich auch die Freundlichkeit der Menschen. An einer 6-spurigen Straße am Strand entlang, wollte ich auf die andere Seite zu einer Statur wechseln. Viele Autos, aber ich hätte das sicher geschafft. Ein Motorrad mit zwei Männern fährt an mir vorbei. Einer hatte eine Uniform von einem Sicherheitsdienst oder einer Polizeibehörde an. Er fragt mich ob ich die Straße wechseln wolle … und hält den Verkehr an … Sehe ich wirklich schon so alt und hilfsbedürftig aus … oder sind die wirklich so freundlich … 😉
Überhaupt der Verkehr. Sehr chaotisch und viel Stau. Wenn man über die Straße möchte muss man schon ein bisschen Mut zeigen, dann halten die Autos auch an. Dabei ist mir dann schon der Rassismus oder die Vorurteile in dem Land aufgefallen … Stehen Latinos oder Schwarze an der Straße und wollen die Seite wechseln wird deutlich weniger gebremst als wenn da ein dicker Weißer steht. Ich habe später auch mal einen Guide gefragt, und der hat das mit “Macht” erklärt. Weiße hätte immer die Macht in dem Land gehabt und das sei hängen geblieben …
Viel überraschender war das scheinbar niemand Englisch spricht und das Santo Domingo wirklich riesig ist … 3 Millionen Einwohner hat die Stadt … Niemand der Touristen mit denen ich im Vorfeld gesprochen hatte hat davon eine Andeutung gemacht, und gerade das niemand Englisch spricht, auch nicht an der Touristen Information (!!) und das in einem Land das vom Tourismus lebt. Was machen denn die ganzen deutschen Pauschaltouristen den ganzen lieben Tag … Also Spanisch werden die wenigsten können …
Leider hat COVID auch in der RepDom (Offiziell heißt das Land República Dominicana) seine Spuren gelassen. Einige Geschäfte sind geschlossen und auch das Treiben in der Stadt war wohl vor Corona deutlich aktiver. Aber …
Corona ist in der RepDom wirklich ein Problem mit dem sich die Menschen auseinandersetzen. In Restaurants und Bars (Innenraum) kommt man nur wenn man einen Impfnachweis vorzeigen kann, und das gilt für alle, nicht nur für Touristen. Warum auch immer, meinen Impfbarcode wurde anstandslos akzeptiert, obwohl ich bezweifle das die den QR-Code lesen können. Auf der anderen Seite ist das aber wirklich so dass es jede Menge Einheimischer in den Restaurants und Bars gab, heißt die müssen alle geimpft sein. Also nix mit kein Impfstoff für “ärmere” Länder. Ich weiß nicht warum im deutschen Fernsehn solche Nachrichten verbreitet werden. Sicher ist es so das solche Länder nicht als erstes Impftoff bekommen, aber ich kenne wirklich niemanden mit dem ich Kontakt hatte in Kenya, Uganda, Tansania, Thailand und auf den Philipinen die nicht geimpft sind. Irgendwas stimmt da nicht. Allgemein war die COVID Lage in der RepDom wirklich entspannter als in Deutschland, was sicher mit dem Wetter, den Impfungen, den Hygenie Maßnahmen und mit der Tatsache zu tun hat dass das öffenliche Leben fast immer draußen an der frischen Luft stattfindet. Selbst die meisten Bars und Restaurants haben offene “Gasträume”.
Am zweiten Tag in der RepDom (28.11) hab ich mich nachmittags, nachdem ich erstmal ausgeschlafen habe, auf die Suche nach einem Supermarkt gegangen, was tatsächlich schwerer ist als es sich anhört. Scheinbar gehen auch die DomRep Einwohner gerne in die Superstores und deshalb habe ich nur wenige Supermärkte in der Stadt gesehen. Zum Glück gab es dann tatsächlich einen netten Supermarkt in vertretbarer Entfernung. Das nötigste gekauft und weiter Richtung Stadtstrand Malecon … An einem der anderen Tage bin ich dann einmal von Westen nach Osten an der Küste entlanggelaufen. Erst dann wird einem die Größe der Stadt wirklich richtig bewusst. Wahnsinn auch zu sehen wie scharfkantig und unzugänglich der größte Teil der Küstenlinie im Süden der Insel ist. Kein Wunder das auf ähnlichen Inseln Piraten gesiedelt haben und das dort viele Schiffe in Ufernähe auf Grund gelaufen sind.
Danach ging es dann durch die Zona Colonial bis zur “Monasterio de San Francisco” wo von einer Bank für ein Live Konzert das “Viertel” abgesperrt worden war. Eintritt war frei, aber nur mit Impfnachweis und Handdesinfektion kam man auf das Gelände. Alles sehr vorbildlich und man erwartet das ja nicht wirklich von einem Land das wir als dritte Welt Land sehen, welches aber bei weitem keines ist …
Stay: Calle Rosa Duarte 2, Santo Domingo Este, Distrito Nacional, Dominican Republic